Tipps gegen Störfälle im Abwasserbereich
Ein großes Problem stellen laut Kall über Toiletten entsorgte Pflegeprodukte wie Feuchttücher, Ohrstäbchen oder Damenbinden dar. Diese können Verstopfungen der Leitungen und Abwasserpumpen verursachen. Auch die Entsorgung von Essensresten über das Abwasser, wie z.B. Speiseöl, führen immer wieder zu Problemen. Hier können sich insbesondere Fett-Ablagerungen im Leitungsnetz verhärten und die Leitungen dadurch zusetzen.
Es wird daher dringend darum gebeten, solche Abfälle nicht im über die Toiletten oder Küchenspülen, sondern gesondert über den Hausmüll zu entsorgen. Marcel Kall dankt deshalb allen, die mit der richtigen Entsorgung der Abfälle bisher und in Zukunft einen wichtigen Beitrag für ein funktionierendes Abwassersystem leisten.
Die Gelegenheit nimmt Willstätts Kanalaufseher Marcel Kall außerdem wahr für einige gute Tipps zur Pflege des privaten Abwassersystems:
- Zur Vermeidung von Verstopfungen der heimischen Abwasserleitung wird empfohlen, den Taster für die Toiletten-Großspülung einmal im Monat zweimal hintereinander zu betätigen. Durch den Spül-Stoß werden eventuelle Ablagerungen in der Abwasserleitung freigespült und dadurch mögliche Verstopfungen verhindert.
- Damit bei nicht oder selten genutzten Abflüssen, z.B. in Toiletten, Werkstätten oder Küchen, keine unangenehmen Gerüche aufsteigen, sollten diese einmal wöchentlich mit Leitungswasser nachgefüllt werden. Dies bewirke, dass der Geruchsverschluss (Siphon) geschlossen bleibt. Hierzu reiche es, mit einer Gießkanne etwa 100 Milliliter Wasser einzufüllen oder den Wasserhahn für etwa fünf Sekunden laufen zu lassen.
- Grund für Abwasserprobleme, z.B. wenn das Wasser schlecht abläuft oder es beim Ablassen im WC oder der in der Badewanne „blubbert“, kann eine fehlende oder mangelnde Dachentlüftung sein. Eine Be- und Entlüftung der Abwasserleitung funktioniert dann nicht mehr reibungslos.
- Ein weiterer wichtiger Be- und Entlüftungspunkt beim Freigefällekanal ist der Übergabeschacht (auch Revisionsschacht genannt), der auf dem Grundstück meist an der Grenze auf der Einfahrt zu finden ist. Dieser Schacht verfügt im Optimalfall über kleine Löcher, die - ähnlich wie bei der Dachentlüftung - Abluft entweichen und Frischluft eindringen kann. Damit der erforderliche Luftaustausch funktioniert, sollte der Schacht natürlich immer frei von Erde, Büschen Pflanzen oder gar Pflaster sein.