Krieg in der Ukraine


Hilfe für Flüchtlinge aus der Ukraine

Wegen des schrecklichen Kriegs in der Ukraine sind derzeit laut Medienberichten rund 2 Millionen Menschen auf der Flucht. Im Ortenaukreis und in der Gemeinde Willstätt sind bereits die ersten Flüchtlinge aus der Ukraine angekommen.

Die EU hat am 4. März die sogenannte Massenzustromrichtlinie aktiviert, die sicherstellt, dass für die Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine eine Aufenthaltserlaubnis nach § 24 AufenthG erteilt werden kann und damit auch die Berechtigung besteht, Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz zu erhalten. Der Zugang zum Arbeitsmarkt ist genauso möglich wie die medizinische Versorgung und Wohnraum. Die genauen Modalitäten werden aktuell auf Bundesebene noch geklärt.

Für die ukrainischen Flüchtlinge und deren Kontaktpersonen gilt zu beachten:

Ukrainische Staatsangehörige, die nach dem 24.2.2022 wegen des Kriegs im Heimatland nach Deutschland eingereist sind und im Ortenaukreis keine Unterkunft bei Freunden oder Bekannten haben, müssen sich in einer der Landeserstaufnahmestellen in Baden-Württemberg melden. Diese gibt es zum Beispiel in Karlsruhe oder Freiburg.

Personen mit Bezug zur Ortenau, die privat bei Freunden oder Bekannten im Ortenaukreis aufgenommen wurden, müssen zunächst einmal im Bürgerbüro angemeldet werden. Diese Anmeldung ist die Voraussetzung für den Bezug der erwähnten Leistungen.

Als Bezug zur Ortenau werden Verwandte und Freunde, die die Flüchtlinge dann auch erst einmal aufnehmen oder ein Bezug zu einem Arbeitgeber, der ein Beschäftigungsverhältnis anbietet, verstanden.

Danach kann im Zuständigkeitsbereich der Ausländerbehörde des Landratsamtes Ortenaukreis ein Termin zur Registrierung zunächst noch unter der zentralen Telefonnummer 0781 805-9017 vereinbart werden.

Weiterführende Informationen hierzu gibt es in mehreren Sprachen auf der Homepage des Ortenaukreises unter www.ortenaukreis.de.

Unterbringung und Wohnraum

Zur Ortenauweiten Erfassung von Wohnraum haben das Landratsamt, die Wirtschaftsregion WRO und der Rotary Förderverein Ortenau e.V. im Internet eine Datenbank eingerichtet: www.krisen-helfer.org

Wenn Sie Flüchtenden Unterkunft bieten wollen, können Sie Ihre Kapazitäten dort eintragen. Aber auch Menschen, die aus der Ukraine geflohen sind und eine sichere Unterkunft in der Ortenau/Deutschland suchen, können sich hier registrieren.

Für Wohnungsangebote zur vorübergehenden Unterbringung von ukrainischen Flüchtlingen kann man sich auch direkt per E-Mail an das Landratsamt unter

aufnahme-ukraine(at)ortenaukreis.de oder an die zentrale Telefonnummer 0781 805-9042 wenden.

Unterbringung in Willstätt

Wohnungsangebote können auch der Gemeindeverwaltung unter der E-Mail helfen(at)willstaett.de gemeldet werden. Dort koordinieren Andrea Schlegel und Philipp Bürkel im Rathaus die notwendigen Maßnahmen und geben Hilfestellung. Es ist sehr wichtig, vor einer Einladung an Verwandte oder Freunde aus der Ukraine die Verfügbarkeit des dafür notwendigen Wohnraums zu klären. Bitte melden Sie sich deswegen unbedingt vorher. Ansonsten kann nicht gewährleistet werden, dass die Betroffenen in Willstätt Quartier finden.

Geldspenden

In erster Linie sind aktuell vor allem Geldspenden erforderlich, damit die Geflüchteten Vorort mit den am dringendsten benötigten Gütern versorgt werden können. Hier kann man sich an die bekannten größeren Hilfsorganisationen wenden oder auch auf lokale Spendenkonten (z.B. der Bürgerstiftung oder des Vereins Willst@Kultur) überweisen.

Bürgerstiftung Willstätt  DE 70 6645 1862 0000 5555 50

Willst@Kultur e.V.          DE 12 6645 1862 0000 1170 87

Sachspenden

Für Sach- und Kleiderspenden wird auf bereits bestehenden Einrichtungen, Kleiderkammern und Hilfsaktionen verwiesen. Diese kennen den Bedarf und koordinieren die Verteilung an die Flüchtlinge. Sollte in der Gemeinde Bedarf an Möbeln für die Einrichtung von Unterkünften oder an andern Sachspenden entstehen, wird kurzfristig ein entsprechender Aufruf erfolgen.

Ehrenamtliche Hilfe

Personen, die sich ehrenamtlich in der Flüchtlingshilfe der Gemeinde einbringen wollen, können sich gerne ebenfalls per E-Mail an helfen(at)willstaett.de wenden. Die Betätigungsfelder könnten etwa sein Dolmetschen, Fahrdienste, Betreuung von Kindern und Jugendlichen, und vieles mehr.

Danke für Ihre Solidarität und Unterstützung!

Flagge Ukraine mit Hilfssymbol

Gemeinsame Erklärung der Gemeinden Holtzheim und Willstätt zum Ukraine-Konflikt

Liebe europäische Mitbürgerinnen und Mitbürger,

Grenzen zu überwinden braucht Mut. Grenzen zu überwinden braucht Freundschaft. Wir beide sind froh darüber, dass die Freundschaft zwischen den Gemeinden Holtzheim im Elsass und Willstätt in der Ortenau jenes Band zwischen unseren beiden Ländern Deutschland und Frankreich festigt, das in der Vergangenheit immer wieder auf die Probe gestellt wurde. Beide Länder standen sich über die Jahrhunderte mehr als einmal als Feinde in Konflikten gegenüber. Dennoch haben sich unsere Länder versöhnt und unsere beiden Gemeinden leben nun eine gemeinsame Freundschaft, die auch ein Symbol für einen starken europäischen Versöhnungswillen darstellt.

Dass eine solche Freundschaft, wie sie die Gemeinden Holtzheim und Willstätt regional leben, möglich war und ist, erforderte den Mut der politisch Verantwortlichen, dem jeweils anderen Land nach den Schrecken der Kriege zu vertrauen. Es erforderte den Mut, gemeinsam Vorbehalte und Vorurteile sowie Angst und Misstrauen auszublenden und auf das Nachbarland zuzugehen. Es erforderte den Mut, darauf zu vertrauen, dass beide Länder nach den Schrecken der Kriege künftig stets friedlich und gemeinsam in Freundschaft und ohne Furcht vor einem erneuten Überfall inmitten Europas leben können.

Es ist für uns beide unerträglich zu sehen, was gerade in der Ukraine passiert. Ein Krieg zwischen Brüdern und Schwestern, den wir aufs Schärfste verurteilen. Gleichzeitig hegen wir die Hoffnung, dass sich eine Lösung abzeichnet. Doch das wird Mut erfordern. Den Mut der politischen Führung Russlands, den eingeschlagenen militärischen Weg zu verlassen und den Platz am Tisch der Diplomatie einzunehmen. Den Mut der Ukraine, durchzuhalten und trotz des unfassbaren Leids bereit für Verhandlungen zu bleiben. Und den Mut der europäischen Nachbarn und des Rests der Welt, trotz der Vielzahl nun geschlossener Türen offen zu bleiben für eine friedliche Lösung.

Wir beide wissen, dass ein zukünftiger Frieden zwischen den heutigen Konfliktparteien Sorgfalt, Rücksicht und Pflege brauchen wird. Wir hoffen, dass die Freundschaft unserer beiden Gemeinden nicht nur Symbol der Versöhnung Deutschlands und Frankreichs sein kann, sondern auch Vorbild für das, was in den kommenden Jahren zwischen Russland und der Ukraine erforderlich sein wird.

In der Hoffnung auf ein baldiges, friedliches Ende des Konfliktes,

Pia Imbs Christian Huber
Bürgermeisterin der Gemeinde Holtzheim Bürgermeister der Gemeinde Willstätt

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