Bild vom Infoabend für Vereine

Klimaschutz und Nachhaltigkeit - auch ein Thema für Vereine!

Wie können Vereine nachhaltig unterwegs sein? Um diese Frage ging es bei einem Info-Abend, zu dem die Gemeinde Willstätt die örtlichen Vereine, Institutionen und Gruppierungen sowie Interessierte in die Festhalle Eckartsweier eingeladen hatte.

Der Klimawandel sei in Baden-Württemberg besonders zu spüren, schilderte Petra Rumpel, Kreisgeschäftsführerin des BUND, beim Info-Abend zum Thema „Nachhaltigkeit für Vereine“ in Eckartsweier die Ausgangslage. So verzeichne das Land heute fast doppelt so viele Sommertage (Höchsttemperatur 25 Grad und mehr) und Hitzetage (Höchsttemperatur über 30 Grad) als vor 30 Jahren. „Diesen Anstieg müssen wir durch drastische Maßnahmen reduzieren“, betonte sie.

Ebenso wichtig sei der Artenschutz, denn ausgestorbene Arten verschwinden für immer. Als Gründe für den Rückgang der Artenvielfalt nannte Rumpel wachsenden Flächenverbrauch, Veränderung der land- und forstwirtschaftlichen Nutzung, die Zunahme von Lichtquellen und die Zerschneidung von Lebensräumen. Hier müssten Verbraucher umdenken, so Petra Rumpel – aber auch die Vereine, denn letztlich seien sie auch Verbraucher.

Lebensmittel aus Bio-Anbau regional einkaufen, vegetarische Alternativen anbieten, Verpackungsmüll reduzieren und weniger Kleidung kaufen – all dies nannte sie als Beispiele. Auch das Thema „Heizen in den Räumen“ betreffe alle. Vereine, die ihre Aktivitäten im Freien anbieten, sollten nicht ihr gesamtes Vereinsgelände einzäunen, um auch den Tieren wie dem Igel die Möglichkeit zu geben auf die Wiese im Vereinsgelände zu kommen. Die Vereine könnten hier als Vorbild wirken und ihre Mitglieder animieren, nachhaltiger zu sein.

Was man als Verein tun kann, zeigte Markus Kessner, Beauftragter für Umwelt und Soziales beim VfR Elgersweier. Der Verein habe sich schon vor Jahren die Themen „Klimaschutz“ und „Nachhaltigkeit“ auf die Fahne geschrieben und sei immer bemüht, seine Mitglieder dabei mitzunehmen, betonte er.

So wurde 2010 eine Solaranlage auf dem Dach des Vereinsheims installiert, die durch die Mitglieder fi nan ziert wurde. Die Mitglieder erhielten dafür eine Rendite. Dies habe manches Mitglied animiert, auch eine solche Anlage auf dem eigenen Wohnhaus zu installieren. Die Flutlichtanlage wurde auf LED umgestellt, und der Verein achte darauf, dass das Licht nicht länger brennt als nötig. „Wir arbeiten auch darauf hin, dass Spieler, Zuschauer und Gäste mit öffentlichen Verkehrsmitteln, Fahrgemeinschaften, dem Fahrrad oder zu Fuß zum Sportgelände kommen, wenn auch klar ist, dass wir dies nicht erzwingen können“, so Kessner abschließend.

„Wir müssen diese Dinge gemeinsam mit den Vereinen angehen“, so das Fazit von Willstätts Bürgermeister Christian Huber. Denn die Sportanlagen, Hallen und Gebäude gehören der Gemeinde. „Wir müssen mit offenen Augen durch die Vereinsräume gehen, um Mängel zu erkennen und gemeinsam Veränderungen vorzunehmen.“